
Calm, cool, collected
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Wie alles im Leben durchläuft auch die AsvaNara-Herde ihre Zyklen. Wer Seite an Seite mit der Natur lebt, lernt schnell, dass alles einmal zu Ende geht – so schmerzhaft ein Abschied auch sein mag. Unsere Pferde wachsen – mental und emotional durch neue Erfahrungen, aber auch körperlich. Jedes Jahr werden sie älter, und der Abschied von einem Herzenspferd wird nie leicht sein. Doch wenn man ihn als Teil des Lebens akzeptiert, fällt es leichter, jede einzelne Phase ihres Lebens wirklich zu schätzen. Im Jahr 2022 entschied das AsvaNara-Team, frisches Blut in die Herde zu bringen. Ruby und Colorado waren nur wenige Monate alt – zwei zuckersüße Fohlen –, als sie zum ersten Mal unseren Boden betraten. Sie durften sich gemeinsam mit ihren Müttern eingewöhnen, bis sie stark genug waren, auf eigenen Beinen zu stehen.
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Die anderen beiden hatten diese Prägung nicht. Ihr Kontakt mit Menschen war nur kurz und selten gewesen, besonders Colorado war anfangs sehr misstrauisch. Durch bewusste, geduldige Trainingsschritte gelang es uns, das Blatt zu wenden. Heute sind sie die ersten, die neuen Besuchern im Herdenbereich entgegenkommen – ruhig, neugierig und im Frieden mit sich selbst.
Im August 2025 war der richtige Zeitpunkt gekommen, um mit ihrem eigentlichen Training zu beginnen. Ruby und Colorado wurden zum ersten Mal richtig geritten. Bis dahin hatten sie nur Reitpads getragen und sich langsam an Gewicht auf ihrem Rücken gewöhnt. Brio hatte bis dahin lediglich einfache Bodenarbeit gemacht.
Im Video sind verschiedene Ausschnitte aus dieser „Colt Starting“-Woche zu sehen. Wir wurden dabei von Birger Gieseke Schritt für Schritt begleitet. In nur wenigen Tagen gingen wir von „noch nie gesattelt“ zu „reiten ohne Halfter“ – ruhig, gelassen, bewusst. Am sechsten Tag waren sie bereits bereit für kleine Ausritte.
Dieser schnelle Fortschritt war nur möglich, weil ihre Vorbereitung und ihr Wesen ideal waren. Wir warteten immer auf ein klares „Ja“, bevor wir weitergingen, und achteten genau auf ihre Körpersprache. Der Unterschied zwischen einem echten „Ja“ und einem vorsichtigen „Okay... ich bin mir nicht sicher“ – das schnell zu einem „Auf keinen Fall!“ werden kann – ist fürs untrainierte Auge schwer zu erkennen. Mit Birgers Erfahrung und Unterstützung konnten wir sicherstellen, dass sich die Jungpferde in jedem Moment wohl fühlten und in kurzer Zeit riesige Fortschritte machten.
Heute haben wir zwei Dreijährige mit allen Grundlagen, um wunderbare Reitpferde zu werden. Da sie noch im Wachstum sind, haben wir die Einheiten kurz gehalten und seitdem nicht mehr geritten. Im Frühling, wenn sie vier Jahre alt sind, machen wir dort weiter, wo wir aufgehört haben. Auch mit Brio haben wir noch ein Stück Weg vor uns, aber er hat sich schon jetzt als willig, vertrauensvoll und freudig gezeigt.
Diese drei Jungpferde sind ein Geschenk – für unsere Herde und für die AsvaNara Academy. Wir sind unglaublich stolz auf sie und dankbar, dass wir sie unser Leben lang begleiten dürfen.
Danke an Birger, für die stabile Unterstützung.
Danke an Edwin, dass er sie nach Hause gebracht hat.

Und danke an dich – dass du Teil unserer Reise bist.
Mit Liebe,
Nell & Leni